Honissen sind sehr beeindruckende und schöne Insekten, versetzen jedoch viele Menschen in Angst und Schrecken, was wohl vor allem an ihrer imposanten Größe sowie den vielen Horrorgeschichten über tödliche Bisse von Hornissen zu verdanken ist.
Die Horrorgeschichten können Sie jedoch getrost vergessen, kein Mensch stirbt von drei Hornissenstichen wie es oft so schön heißt.
Im Grunde sind Hornissenstiche mit denen der Bienen und Wespen vergleichbar, die der Bienen und Wespen sogar etwas giftiger. Ein Hornissenstich ist allerdings schmerzhafter, was auf den größeren Stachel und eine besondere Giftzusammensetzung zurückzuführen ist. Trotzdem bleibt es auch bei einem Hornissenstich nur bei den üblichen Symptomen, wie Schwellung, Juckreiz, Rötung und Schmerz, sofern man nicht allergisch auf das Gift reagiert, aber das ist ja bei Stichen von Bienen, Wespen und Hummeln ja nicht anders. Gefährlich kann es nur bei mehreren Stichen in die Zunge oder in ein Blutgefäß werden, aber dies kommt doch ziemlich selten vor.
Im Gegensatz zu den Wespen und Bienen, sind Hornissen eigentlich auch die angenehmeren Gartenmitbewohner. Sie zeigen keinerlei Interesse an süßen Getränken und sonstigen Süßigkeiten, wehalb sie auch nicht dauernd um denim Garten kreisen, wenn man in Ruhe seinen Kuchen und Kaffee genießen möchte. Und auch sonst sind Hornissen relativ friedliche und eher scheue Tiere. Bei Bedrohung zeigen sie kaum Verteidigungsbereitschaft und fliehen lieber. Deshalb ist mit einem Stich auch eher nicht zu rechnen, sofern sie nicht aus Versehen eingeklemmt werden und ihr Leben in Bedrohung sehen.
Hornissen im Garten - was gilt es zu beachten:
Anders verhält es sich natürlich im Bereich des Nestes ab etwa einer Entfernung von drei bis vier Metern. Hier sollte man einige Verhaltensregeln beachten, damit bei den Hornissen nicht der Eindruck erweckt wird, dass sie ihr Nest verteidigen müssten. Die folgenden Punkte sollten dabei vermieden werden:
- größere Erschütterungen
- hektische Bewegungen
- Manipulationen am Nest und Flugloch
- Verstellen der direkten Flugbahn über einen längeren Zeitraum
- die Hornissen anzuatmen
Wenn man diese Regeln befolgt, dann kann man sich auch im direkten Umfeld des Hornissennests unbesorgt aufhalten und die faszinierenden Tiere beobachten.
Ein Hornissenvolk lebt etwa sechs Monate von Mai bis Anfang November. Im Spätsommer verlassen die ersten Geschlechsttiere, die herangezogen wurde, das Nest, um sich zu paaren und kehren nie wieder zurück. Spätentens im November ist das gesamte Volk gestorben. Das Nest wird im nächsten Jahr auch nicht mehr bezogen, sollte aber dennoch nicht entfernt werden, das es vielen anderen nützlichen Insekten als Winterquartier dienen kann.
Sollten Sie deshalb ein Hornissennest in Ihrem Garten oder an Ihrem Haus entdecken, so brauchen Sie keine Angst zu haben und müssen im Grunde auch nichts unternehmen. Sollten Sie sich doch an dem Nest stören oder sollte dieses an einer ungünstigen Stelle angebracht sein, so können Sie einige Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören zum Beispiel Absperrungen mit einem Flatterband, Flugumleitungen oder Sichtblenden. Allerdings sollten Sie nichts allein unternehmen, sondern einen Experten zu Rate ziehen. Da Hornissen in einigen Regionen Mitteleuropas, so auch in Deutschland, vorm Aussterben bedroht sind, stehen sie unter Naturschutz, weshalb Hornissenvölker auch nicht getötet werden dürfen. Auch die Umsiedlung eines Hornissennests ist nur mit einer Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde erlaubt und darf nur von einem Fachmann durchgeführt werden.
Am besten holen Sie Erkundigungen bei der Unteren Naturschutzbehörde, z. B. dem Umweltamt, Ihrer Gemeinde oder bei anderen Umweltverbänden ein. Auch ein Imker kann Ihnen Informationen diesbezüglich liefern. Auf der Internetseite hymenoptera.de finden Sie zudem eine Datenbank mit Fachleuten aus vielen Regionen Deutschlands.
Eigentlich können Sie froh sein, wenn Sie ein Honissennest in Ihrem Garten vorfinden, denn Hornissen befreien Ihren Garten von anderen lästigen Insekten, auch den Wespen, und lassen Sie in Ruhe, sofern sie sich selbst oder ihr Nest nicht in Gefahr sehen.