Der Nachwuchs ist da! Von wegen Pflanzen und Bäume kann man nicht im Internet kaufen - heute kamen 2 Orangenbäume, ein Kiwi und diverse weitere Bäume, Pflaznen und Gemüse mit der Post!
Bereits in Deutschland war ich ja ein begeisterter Gärtner und habe mich gefreut, wenn die Blumen angefangen haben zu blühen, meine
Tomaten sich in ein immer tieferes Rot verfärbten, meine Petersilie zu dichten grünen Büschen wuchs und meine Zitronen und Limetten im Überfluss an den Zweigen hingen und gediehen.
Vor einigen Jahren bin ich ja in den Süden Spaiens nach Andalusien ausgewandert, um mir hier meinen Traum zu erfüllen: Ein ruhiges Leben, auch im Einklang mit der Natur. Ein Leben. Natürlich kamen mir meine, bereits in Deutschland gesammelten Erkenntnisse zur Gartenpflege zu Gute, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Denn Südspanien hat ein ganz anderes Klima, als das gemäßigte Deutschland. Das hat mich gerade in den ersten Jahren vor neue, unbekannte Herausforderungen gestellt.
Zitrusfrüchte pflanzen, pflegen und verzerren
Ich bin ein großer Fan von Zitrusfrüchten aller Art. Orangen, Zitronen, Limetten, Limonen ... als erfrischenden Eistee, als Dressing für den frischen Salat, zum Verfeinern von Speisen, als Eiscreme, als Spritzer über den frischgebratenen Fisch ... mhhh ... Zitrusfrüchte sind meine Leidenschaft. Ne mal im Ernst, ich trinke fast jeden Tag einen frisch gepressten Orangensaft mit einer oder einer halben Zitrone. Nichts verbrauche ich aus meinem Garten so sicher wie Orangen und Zitronen!
Zitrusfrüchte Pflege Tipps
Doch die Pflege meiner Zitrusfrüchte hier in Spanien war nicht ganz so einfach. Ich musste mich auf zahlreiche neue Apekte einstellen und die Ernte viel gerade in den ersten Jahren aufgrund meines
Unwissens sehr mager aus. Ein großer Vorteil war jedoch, dass im Gegensatz zu Deutschland, die Zitrusbäume hier nicht gegen Frost ankämpfen müssen. Sie wachsen hier in ihrem natürlichen Lebens- und Klimaraum. Viel Sonnenschein intensiviert übrigens um ein Vielfaches den Geschmack der jeweiligen Zitrusfrucht.
Während meine Zitrusbäume in Deutschland nur
im Kübel wachsen konnten und somit in ihrer Größe beschränkt blieben, spenden mir meine wachsenden Orangen- und Zitronenbäume mitterweile angenehmen kühlen Schatten und tragen Früchte im Überfluss. Sonnenreiche Plätze sind sehr vorteilhaft für einen gesunden und schnellen Wachstum, je mehr Sonne, desto besser.
Positiv war übrigens auch, dass ich mir nie Sorgen machen musste, dass meine jungen Zitrusbäume an Wasserüberfluss litten, wie es in Deutschland zuweilen vorkam. Ein
Zuviel an Waser erkennt man am Blattrand, der sich
schrumpelig zusammenzieht und sich leicht gelb verfärbt. Freiwachsend und im leichten Boden Spaniens haben die Bäume ihren Durst ganz für sich selbst reguliert und gestillt.
Probleme hatte ich vor allem im ersten Jahr mit
Schädlingen. Sie mochten besonders gerne meine Orangen. Geholfen hat schließlich ein selbst gemachtes Chili-Knoblauch-Spray, mit dem ich für zwei Wochen, jeden zweiten Tag meine Bäume eingesprührt habe. Für 5 l Spary, etwa 50g Chilis und Knoblauch in 5l Wasser kochen und fertig. Schön ökologisch.
Da kommt er gleich hin, mein neuer Orangenbaum.
Es soll eigentlich ein Salustiana / Valencia sein, also eine spätere Sorte - mal schauen.
Beim
Schneiden und Stutzen der Zitrusbäume habe ich keinen Unterschied zu meinen Bäumen in Deutschland gemacht. Scheint ihnen nicht geschadet zu haben. Kein Rückschnitt, lediglich hier und da eine moderate, mehr optische Verschönerung. Natürlich gilt es immer bechädigte und auch tote Äste vom Baum zu entfernen. Auch bei sich überkreuzenden Ästen ist ein Stutzen ratsam. Gerade wenn die Bäume noch sehr jung sind bietet es sich auch an die Krone etwas zu lichten. So wird garantiert, dass auch die unteren Zweige und Blätter ausreichend mit Licht versorgt werden.
Ein kleiner Tipp: Scharfe Schere, senkrechter Schnitt.
Beim Düngen habe ich mich sehr zurück gehalten. Der Boden hier ist sehr fruchtbar, bzw. bietet genau die richtige Zusammensetzung für ein gesundes Gedeihen der
Zitrusbäume. Zu Beginn habe ich noch meinen deutschen
Topf-Dünge-Rhytmus eingehalten. Habe aber schnell festgestellt, dass es nicht notwendig war. Alleds, was hier ein bestimmtes Alter erreicht hat, ist einfach nicht mehr kaputt zu kriegen! Jetzt füttere ich meine Zitrusbäume lediglich einmal alle X Wochen mit einer Kalium-Stickstoff-Mischung. Wenn die ersten Früchte anfangen zu wachsen wechsel ich auf einen reinen
Phosphordünger, der sehr stickstoffarm ist.
Toller ausführlicher Beitrag - nur eine Frage bleibt unbeantwortet: Wo hast du den Zitrusbaum bestellt? =)
(Wir sind nämlich inspiriert worden durch dich)
Liebe Grüsse
Simone