Ein Sonnensegel war schon immer mein Traum. Einfach im Schatten sitzen. Oder in einem Liegestuhl die Beine strecken und einfach nichts tun, wenn es ordentlich heiß ist. Bei uns im Süden von Spanien kann die Sonne schon so richtig runterknallen.
Da hilft nichts außer Schatten und Wasser. Dieses Jahr also habe ich beschlossen, ein Sonnenegel zu installieren. Es ist nämlich schlicht ohne
Sonnenschutz nicht mehr auszuhalten.
Mit dem Sonnensegel durch den Sommer
Ich habe mit meiner Frau also über die Farbe gesprochen. Uns gefällt ein gebrochenes Weiß am besten. Scheint die Sonne durch ergibt sich so ein Segelfeeling, eine Atmosphäre wie auf einem Segelschiff. Die Sonne leuchtet extrem schön durch das Segel. Nun zur Form: Es gibt
- dreiseitige Segel,
- quadratische Segel,
- oder aber auch Segel mit vielen Ecken und unterschiedlichen Längen.
Da bei uns nichts quadratisch ist, haben wir uns für ein dreieckiges Segel entschieden. Wichtig dabei ist, so erklärte mir der Produzent, dass nicht alle 3 Seiten gleich hoch montiert sein dürfen. Durch die Neigung von mindestens 14 Grad soll das Wasser ablaufen können, falls es überhaupt Wasser gibt. Ab und zu kommt dies ja vor: jedoch stürzen dann eher die Bäche vom Himmel, als dass es nur einfach regnet. Es ist also darauf zu achten, dass sich in der Segelmitte kein "Sack" bilden kann, in dem sich das Wasser sammelt.
Nun die Befestigung. Wo wollen wir es befestigen? Meine Frau schlug unsere 2 Palmen vor. Das war schon ganz nett. Das Sonnensegel zwischen die Balmen, wobei der Abstand schon ziemlich groß ist. Vielleicht machen wir das auch noch. Unser erstes Segel wird jedoch an einer Hauswandecke befestigt und hat 2 Stahlpfosten, die wir auch errichten müssen. Die Stahlpfosten sind 80 oder 90 mm breit. Die Pfosten haben oben Ösen, an denen man das Sonnensegel befestigen kann. Jedoch müssen die Pfosten auch fest im Untergrund verankert sein, am geeignetsten ist dazu ein stabiles Betonfundament. Niemals sollte man die Windkräfte die auf so ein Segel wirken können unterschätzen! Nachdem die Pfosten aufgestellt sind, kann man das genaue Sonnensegel berechnen. Natürlich kann man das auch schon vorher, jedoch müssen dann die Pfosten zentimetergenau aufgestellt werden, sonst passt es womöglich nicht.
Das Spannen ist der spannenste Augenblick
Wenn das Segel einmal da ist, geht es ans Spannen. Im Internet habe ich mir schon alles angesehen. Die Sonnensegel werden mit Draht gespannt und haben sogenannte Spannschlösser. Der Vorteil ist, dass die Segel so stabil gegenüber Windlasten sind und auch Regen ablaufen kann. Die Spannschlösser können immer wieder nachgespannt werden. Ein Ausleiern gibt es daher nicht. Eigentlich handelt es sich um eine sehr einfache Technik, die im Herbst wieder abgebaut wird und auf das nächste Frühjahr wartet.
In Spanien ist der Schneefall nicht wirklich ein Thema, in anderen Ländern schon. Da würde ich das Sonnensegel nicht über den Winter draußen lassen, weil die Schneelast kann bzw. wird es wohl zerstören. Außerdem braucht man im Winter auch mehr Sonne: sowohl im Haus, wie auch draußen versucht man doch jeden Sonnenstrahl einzufangen.
Alles in allem bin ich nun total gespannt auf unser neues
Dach und den neuen Raum, den wir damit schaffen. Ein Sonnensegel ist ja nicht nur eine Beschattung, sondern ein Element im Raum, welches auch "wirkt". Es kann einen schönen geschützten und intimen Bereich unter der Sonne schaffen, sodass wir mit dem Klimawandel und den immer heißer werdenden Sommern trotzdem kein Problem haben. Meine Frau sagt immer: Leben ist Veränderung. Dies versuchen wir nun mit dem Sonnensegel optimal zu steuern. Wir setzen die Segel für ein kühles Plätzchen.