Bei
Bohnenkraut unterscheidet man zwischen einjährigem Sommer - und zweijährigem Winter-Bohnenkraut, wobei der Geschmack des Winter-Bohnenkrautes wesentlich strenger ist. Winter-Bohnenkraut ist auch als
Berg-Bohnenkraut bekannt und wird hauptsächlich zur Ölgewinnung verwendet.
Sommer-oder Garten- Bohnenkraut verwendet man vorrangig zum Würzen von Speisen.
Bohnenkraut: Aussaat und Standortansprüche
Bohnenkraut kann im Freiland aber auch in Töpfen kultiviert werden. Da Sommer-Bohnenkraut einjährig ist, muss es jedes Jahr neu gezogen werden. Man kann es ab Anfang April im Frühbeet oder Gewächshaus vorziehen oder von Mai bis Juni direkt an Ort und Stelle aussäen, etwa 50 Samenkörner auf einem Meter. Die Aussaat ins Freiland sollte nicht vor Mai vorgenommen werden, da Bohnenkraut sehr frostempfindlich ist.
Die Samen werden nur angedrückt und nicht mit Erde bedeckt, da die Pflanze ein
Lichtkeimer ist. Der Abstand zwischen den einzelnen Reihen sollte zwischen 25 und 30 cm betragen. Die
Keimdauer beträgt zwischen 14 und 21 Tagen. Dann müssen die Sämlinge gegebenenfalls vereinzelt werden.
Auch das Winter-Bohnenkraut (Mehrjährige Bohnenkraut Samen gibt es z.B.
hier zu kaufen.) kann in einem
Zimmergewächshaus vorkultiviert oder ab Mai, nach den Eisheiligen, direkt ins Freiland ausgesät werden. Bohnenkraut ist auch in Form von Jungpflanzen erhältlich. Diese können dann in Abständen von etwa 25 cm direkt in Reihen gepflanzt werden.
Diese Pflanze ist relativ
anspruchslos. Sie benötigt einen lockeren, nährstoffreichen und möglichst kalkhaltigen Boden. Der Standort sollte windgeschützt, leicht feucht, sonnig und warm sein.
Bewässerung und sonstige Pflegeansprüche
Bohnenkraut verträgt Trockenheit wesentlich besser als Nässe. Trotz allem sollte es besonders in den warmen Sommermonaten regelmäßig und ausreichend gegossen werden. Bei Winter-Bohnenkraut ist es ratsam, sowohl vor als auch nach dem Winter die Triebspitzen etwas zu kürzen, das fördert die Blattbildung und das Wachstum.
Eine Düngung ist in der Regel nicht notwendig, wer möchte, kann aber ab Mai einen stickstoffreichen Dünger verabreichen. Organischer Dünger sollte nicht verwendet werden.
Vermehren kann man das Kraut durch Aussaat. Die Samen befinden sich in der Blütenkrone. Sie sind einen knappen Millimeter groß, rund und dunkelbraun.
Schädlinge und Krankheiten
Zu den Schädlingen, die das Kraut befallen können, gehören die schwarze Bohnenblattlaus und der grüne Schildkäfer. Gegen die schwarze Bohnenblattlaus helfen natürliche Fressfeinde wie die Gallmücke, der Marienkäfer oder Florfliegen-Larven. Betroffene Pflanzenteile sollten entfernt werden. Gegen den Schildkäfer hilft Absammeln oder entsprechende Niem-Präparate.
Zu den Krankheiten, die der Pflanze gefährlich werden können, gehören Grauschimmel, Mehltau und teilweise auch Pfefferminzrost. Ursachen für Grauschimmel und Mehltau sind meist ein falscher Standort bzw. falsche Bewässerung.
Bohnenkraut Verwendung
Diese Kraut wird vor allem zum Würzen von Bohnengerichten verwendet. In Öl eingelegt, ist es ein schmackhaftes Salatöl. Aufgrund seines leicht scharfen und pfeffrigen Geschmacks kann Bohnenkraut Ersatz für Thymian oder Pfeffer sein.
Bekannt ist auch die Nutzung der Pflanze in der Naturheilkunde.
Bohnenkraut Ernte und Aufbewahrung
Ernten kann man Bohnenkraut eigentlich jederzeit. Allerdings enthält die Pflanze während der Blüte das meiste Aroma. Zur Bevorratung, also zum trocknen oder einfrieren, ist deshalb während der Blüte die beste Erntezeit. Will man es frisch verwenden, kann man es kurz vor der Blüte ernten.
Da Sommer-Bohnenkraut einjährig ist, erntet man die komplette Pflanze. Dazu schneidet man sie direkt über dem Boden ab. Winter-Bohnenkraut schneidet man etwa 10 cm über dem Boden ab. Es wächst dann im nächsten buschiger nach.
MfG,Detlef Schrade