Die Charakteristika des aromatischen Gewürzkrauts Thymian(Thymus vulgaris): Die Pflanze gehört zu den Lippenblütlern und ist in freier Form im mediterranen Raum in Mittel- und Südeuropa angesiedelt. Sie wächst als Halbstrauch mit einem vierkantigen behaarten Stängel und kann bis zu 30 bis 40 cm hoch werden.
Die Zweige sind teilweise verholzt und enthalten gegenstäntige graugrüne Blätter, die an den Rändern eingerollt und an der unteren Seite filzig behaart sind. In der Blütezeit von Mai bis Oktober befinden sich in den oberen Blättern in endständigen Köpfchen kleine rosa- bis lilafarbene Blüten, die aus kurzen Ober- und längeren Unterlippen bestehen.
Thymian anpflanzen und pflegen
Thymian ist ein sehr pflegeleichtes, robustes Gewächs und wächst mehrere Jahre im Kräutergarten oder Blumenkasten. Als Pflanzort empfiehlt sich ein sonniger Platz mit sandigem, leicht schottrigem Boden (in freier Natur wächst das Kraut auf Felshängen und trockenem Rasen) und einem pH-Wert von 7 bis 8.
In beheizten Gewächshäusern kann die Pflanze im März
gesät werden, unter normalen Bedingungen im April und Mai bei etwas höheren Temperaturen. Die Keimung dauert 2 bis 4 Wochen. Alternativ können Sie das Kraut auch mit
Stecklingen vermehren: diese müssen vor der Blütezeit geschnitten werden, in feuchtem Sand auskeimen und können dann gepflanzt werden. Ein Abstand von 20 x 20cm zwischen den Pflanzen sollte eingehalten werden.
Da es sich um eine mediterrane Gewürzpflanze handelt, sollte Thymian nicht stark bewässert, sondern eher trocken gehalten werden - insbesondere Standwasser sollte aus einem Blumenkübel abgeschöpft werden. Auch Dünger braucht das Gewürzkraut nur sehr wenig: es empfehlen sich geringe Mengen an Kalk oder Komposterde. Bei mehrjährigem Anbau sollten Sie die Pflanze etwas zurückschneiden, um zu vermeiden, dass die Pflanze verkahlt und um frische Triebe zu fördern.
Thymian ernten
Erntezeit der frischen Blätter ist bis weit in den Winter. Vor der Blütezeit im Sommer haben sie jedoch die größte Würzkraft und es empfiehlt sich, hier besonders großzügig zu ernten und einen Vorrat anzulegen. Bei einigen Sorten empfiehlt es sich, die Zweige nach August nicht mehr zu schneiden, damit die Pflanze für den kommenden Winter Kraft sammeln kann. Blätter, Blüten und Kraut der Pflanze können verwendet werden.
Die Weiterverarbeitung nach der Ernte
Je nach Einsatzzweck können Blätter, Blüten und Kraut frisch oder getrocknet sowie tiefgefroren und in grob zerkleinerter, gerebelter oder gemahlener Form verwendet werden. Am besten trocknen Sie ganze Zweige und streifen dann die trockenen Blätter einfach ab.
Einsatzgebiete und Verwendungsmöglichkeiten in der Küche
Thymian ist neben Rosmarin, Oregano und Basilikum eines der klassischen Gewürzkräuter der mediterranen Küche. Er kann mitgekocht und gebraten werden, ohne an Würzkraft zu verlieren (vielmehr entfaltet sich der volle Geschmack gerade bei hohen Temperaturen erst so richtig), und wird aufgrund seiner verdauungsfördernden Wirkung besonders gern bei schwer verdaulichen und fetthaltigen Gerichten zugefügt. Der würzige Geschmack harmonisiert insbesondere mit Knoblauch, Auberginen,
Zucchini,
Tomaten, Paprika, Lamm, dunklem Geflügel, Wild, Kartoffeln, Hülsenfrüchten und vielem mehr. Die Kräutermischungen Fines Herbes, Bouquet garni und Herbes de Provence enthalten traditionell immer Thymian.
Einsatzgebiete und Verwendungsmöglichkeiten von Thymian in der Hausapotheke
Das ätherische Öl mit den Hauptwirkstoffen Thymol und Carvacrol löst festsitzenden Schleim in den Atemwegen und fördert dessen Abtransport. Es hat eine entspannende Wirkung auf die Bronchialmuskeln und wirkt schmerzlindernd, antibakteriell und entzündungshemmend. Einsatzgebiete sind also vor allem Atemwegserkrankungen wie Husten, Halsschmerzen und Bronchitis in Form von Gurgelmitteln, Hustensaft und Heilkräutertees. Es ist ein natürlicher und schonender Ersatz zu Arzneimitteln auf chemischer Basis in der Erstbehandlung und Hausapotheke und kann unterstützend zu diesen wirken.