Aus der Rattanpalme Südostasiens werden heute immer noch hochwertige Gartenmöbel produziert. Lesen Sie, warum Rattanmöbel so beliebt sind.
Die Flechtkunst hat eine weitreichende Vergangenheit und Tradition.
Bereits im alten Ägypten wurden aus Papyrus und Binsen Stricke, Körbe und Fischreusen geflochten. Auch Rattan wurde früh als Baumaterial entdeckt, jedoch erst nur in Fernost. Erst im Zuge der Kolonialisierung Indochinas im 17. Jahrhundert wurden Rattan und somit auch die Stränge seiner Schale als Bauwerkstoff in Europa bekannt. Bis ins 20. Jahrhundert wurden vorwiegend Körbe aus dem exotischen Rohstoff geflochten. In den 1950er und 1960ern erlebte das Rattan seinen Einstand in der Möbelherstellung. In Form des beliebten ?Wiener Geflechts? eroberte es Sitzflächen von Stühlen auf der ganzen Welt.
Die Stämme der Rattanpalme, die zur Gattung der Calamus gehört, werden ca. 1,40 m hoch und sind in ihrem Inneren von langgestreckten Hohlräumen, den Kapillaren durchzogen. Sie sind dadurch sehr leicht, und durch die harte Außenhaut, dennoch stabil. Beim Schälen der Haut erhält man die gewünschten Stränge, die zum Flechten verwandt werden können. Durch ihren hohen Ölgehalt ist die Pflanze zudem sehr witterungsbeständig.
Anbauzonen
Angebaut wird die Pflanze nach wie vor in den Tropen und Subtropen Südostasiens und Ozeaniens, so ist Indonesien der
wichtigste Exporteur der Nutzpflanze. Die Anbaubedingungen sind hier optimal. Der Monsun, der jährlich über das Land hinwegfegt, verwandelt die sonst trockenen Landschaften in feuchte, nährstoffreiche Anbauflächen. Dies liefert die perfekten klimatischen Bedingungen für die Pflanze, die sich bei wechselnd-feuchtem Klima am wohlsten fühlt.
Auch wenn sich die Stämme und Stränge der Calamus gut zur Möbelherstellung eignen, ist der Werkstoff mittlerweile überholt. Für die Herstellung von Außenmobiliar wird heute vorwiegend Polyrattan verwendet. Der Kunststoff erhielt seinen Namen aufgrund seiner Ähnlichkeit zum Original aus dem Tropenwald. Diese Kunstfaser ist sogar noch witterungsbeständiger. Weder Regen noch UV-Strahlen können ihr etwas anhaben. So behalten Möbelstücke, auch draußen ohne Pflege, über viele Jahre hinweg, ihre ursprüngliche Farbgestaltung.
Die Entstehung des Polyrattan
Erfunden hat den Kunststoff übrigens ein Fußballspieler.
Robert Dekeyser, der vor allem in den 1980ern als Profi-Torhüter der Vereine Bayern München und TSV 1860 München sein Geld verdiente, zog sich 1990 aus dem aktiven Fußballgeschäft zurück, um Unternehmer zu werden. Nach einer Verletzung wollte er nicht zurück auf den Platz, sondern hatte sich in den Kopf gesetzt, sein Heil in der freien Wirtschaft zu suchen. Nach einigen gescheiterten Projekten entwickelte er dann aber mit seinem Onkel den heute so beliebten Kunststoff. Zusammen mit einem Rattan-Experten aus den Philippinen entwickelte er die Kunstfaser weiter und erkannte ihre Eignung für die Möbelproduktion.
Heute gibt es eine breitgefächerte Palette an Rattanmöbeln. Essgruppen bieten sich bei sommerlichen Temperaturen für das gemütliche Mahl in heimischer Gartenatmosphäre an, während Couchgarnituren mit ihrem schicken Design und gemütlich gepolsterten Sitzflächen zu Drinks an Poolbars oder Lounges einladen. Die UV-Resistenz der Möbelstücke lässt sich vor allem in Liegen oder sogenannten Sonneninseln hervorragend ausreizen. Im Sommer eignen sie sich hervorragend, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Wer mehr über die schicken Möbelstücke erfahren möchte, dem empfehle ich die Seite www.design-rattan.de.